Tag 22: Lajos Bányai | Tüpfelhausen e. V.

PAST

 

Lajos Bányai (1888–1944), der ungarische „Wundertrainer“, trainierte vor Bar Kochba Leipzig auch den HSV und andere große Vereine. Der FC Újpest wurde unter seiner Leitung ungarischer Meister und Europapokal-Sieger. Bányai wurde in Auschwitz ermordet.

 

Seine Karriere begann Bányai als Spieler bei MTK Budapest, Guts Muts Dresden und bei der SpVgg Leipzig, wo er auch als Trainer arbeitete. Anschließend war er kurzzeitig Trainer beim damals bereits erfolgreichen Hamburger SV, mit dem er Norddeutscher Meister wurde, bei Greuther Fürth und bei Guts Muts Dresden, bevor er nach Leipzig zurückkehrte, wo er den jüdischen Verein Bar Kochba aus der 2. Spielklasse zur Meisterschaft führte. 1928 lockte ihn der ungarische Profifußball zum FC Ujpest, mit dem er mehrere Titel holte. Der Historiker Yuval Rubovitch: „Bányai führte neue Übungsmethoden ein, war seiner Zeit diesbezüglich offenbar ein Stück voraus. Daher auch sein großartiger Ruf.“ Mit Phoebus Ujpest stieg Bányai in die damals schon professionelle 1. Liga auf und schaffte trotz hochklassiger und besser ausgestatteter Konkurrenz zweimal den vierten Platz. 

Ab 1939 durfte er als Jude nicht mehr als Trainer arbeiten. Im Juli 1944 wurde Bányai mit seiner Familie nach Auschwitz deportiert, wo er ermordet wurde.

 

Der Leipziger Verein Tüpfelhausen e.V. erinnert im Rahmen seines „Internationalen, interkulturellen Fußballbegegnungs-festes“ auch an vergessene, vertriebene und ermordete jüdische Fußballstars, die einst, wie Lajos Bányai, in Leipzig aktiv waren.

 

Siehe: Yuval Rubovitch: Mit Sportgeist gegen die Entrechtung. Die Geschichte des jüdischen Sportvereins Bar Kochba Leipzig, unter Mitarbeit von Gerlinde Rohr, Leipzig 2020.

Sportbuzzer.de „Ein jüdischer Wundertrainer in Leipzig: Auf den Spuren von Lajos Bányai“

 

 

PRESENT

 

Tüpfelhausen – Das Familienportal e. V.

ist ein gemeinnütziger und staatlich anerkannter Träger der Freien Jugendhilfe und arbeitet hauptsächlich auf drei Arbeitsfeldern der Kinder- und Jugendhilfe:

•der Familienbildung mit dem (transkulturellen) Familienzentrum Tüpfelhausen

•der informellen Kinder- und Jugendbildung mit dem „Bildungszentrum G.E.O.R.G. - Kein Kind zurücklassen“

•der (internationalen und interkulturellen) demokratie-fördernden Jugendarbeit mit Jugendaustauschen, Jugend-begegnungen und dem „Internationalen, interkulturellen Fußballbegegnungsfest“

 

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Bild: Lajos Bányai, knieend als Zweiter von links, nach dem Gewinn des Europapokal-Turniers mit dem FC Újpest, 1929
Bild: Lajos Bányai, knieend als Zweiter von links, nach dem Gewinn des Europapokal-Turniers mit dem FC Újpest, 1929