Tag 8: Jüdische Verleger | Stadtgeschichtliches Museum Leipzig

PAST

 

Zu den jüdischen Verlegern und ihren Verlagen, die einst den Ruf der Buchstadt Leipzig international prägten, gehören so bedeutende Namen wie die Musikverlage C. F. Peters und Anton J. Benjamin, die wissenschaftliche Antiquariatsbuchhandlung List & Francke von Felix List und Hermann Francke, die Sortiments- und Antiquariatsbuchhandlung Gustav Fock oder die Akademische Verlagsgesellschaft, jeweils unter Leo Jolowicz. Aber auch weniger bekannte bzw. heute vergessene Namen haben in der Verlagswelt ihre Spuren hinterlassen, wie Dr. Gustav Kirstein, Mitinhaber des Seemann-Verlags, Hermann Mendelssohn, Dr. Sally Rabinowitz oder Rudolf Schick mit Rudolf Schick & Co. Die Verlagsbuchhandlung von M. W. Kaufmann hatte sich als einzige auf religiöse Literatur spezialisiert.

So verschieden diese Persönlichkeiten und ihre jeweilige verlegerisch-programmatisch Ausrichtung auch gewesen sind: Sie waren selbstverständlicher Teil der Buchstadt Leipzig, was nicht zuletzt auch in der Förderung von Kunst und Kultur, etwa durch Henri Hinrichsen, Felix List und Leo Jolowicz sowie von sozialen Einrichtungen wie durch Siegfried Sindel Schussheim, seinen Ausdruck fand. Sie waren Mitglieder des seit 1904 bestehenden Leipziger Bibliophilen-Abends oder gehörten selbstverständlich den Gremien des Börsenvereins des deutschen Buchhandels an.

Diesen Verlegern, ihren Unternehmungen und ihren Schicksalen im Nationalsozialismus hat das Stadtgeschichtliche Museum Leipzig eine Ausstellung gewidmet.

 

Siehe: „Uns eint die Liebe zum Buch“. Jüdische Verleger in Leipzig (1815–1938), herausgegeben von Andrea Lorz, Anselm Hartinger und Johanna Sänger, Stadtgeschichtliches Museum Leipzig, Leipzig 2021.

 

 

PRESENT

 

Stadtgeschichtliches Museum Leipzig

Das Stadtgeschichtliche Museum Leipzig hat nicht nur in der Dauerausstellung „Moderne Zeiten“ einen eigenen Schwerpunkt zur jüdischen Kultur und Gemeindegeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, es tritt auch regelmäßig mit Sonderausstellungen und Publikationen zu Persönlichkeiten der jüdischen Geschichte in Erscheinung. Es wird dabei die Verknüpfung jüdischer Themen mit der allgemeinen Entwicklung der Leipziger Stadtgesellschaft und Themen der gesamten Stadtgeschichte angestrebt.

 

Webauftritt | Facebook

 

Bild: Cover des von Sindel Siegfried Schussheim herausgegebenen Stadtplans »Ohne zu fragen...«, © Stadtgeschichtliches Museum Leipzig
Bild: Cover des von Sindel Siegfried Schussheim herausgegebenen Stadtplans »Ohne zu fragen...«, © Stadtgeschichtliches Museum Leipzig