Tag 7: Familien Oberman und Schmulewitsch | Synagoge und Begegnungszentrum Leipzig e.V.

PAST

 

Die Familien Oberman und Schmulewitsch

Auch die aus Leipzig stammenden jüdischen Familien Oberman und Schmulewitsch sahen sich gezwungen, Deutschland nach der Machübernahme durch die Nationalsozialisten zu verlassen, so lange dies noch möglich war. Berta (Rochman) und Siyoma Grusman flohen nach Cetata Alba (Rumänien), die Familie Schmulewitsch nach Guisborough (England). Nach den Novemberpogromen 1938 folgte ihnen Adolf Rochman, der seinen Namen später in Peter Rockman änderte. Weitere Freunde und Familienmitglieder flüchteten nach Palästina/Israel, Kenia und in die USA. Adolfs Mutter, Lina Rochman, blieb in Leipzig und wurde 1942 in ein Vernichtungslager in Riga deportiert.

Die einzige Möglichkeit, mit den Familienmitgliedern in Kontakt zu bleiben, waren Briefe. Sie erzählen eine Geschichte von einfachen Leuten aus einfachen Verhältnissen in Leipzig. Ihr einziges Ziel war das Überleben – das Überleben in einer sich verändernden Welt mit neuen Situationen, die sie vorher nicht kannten und auf die sie völlig unvorbereitet waren.

Chaim Rockman hat die Briefe seiner Familie in einem Koffer entdeckt und in einem Buch veröffentlicht. NONE OF THEM WERE HEROES – keine der Protagonisten waren Helden. Sie haben keine Spuren in der Geschichte hinterlassen. Ihre Namen erscheinen nicht auf Straßenschildern oder in Geschichtsbüchern. Sie haben ihren Kindern und Enkelkindern jedoch ein Erbe und einen Auftrag hinterlassen: ihre Geschichte nicht nur zu bewahren und zu erzählen, sondern darauf eine Zukunft für sich selbst und für kommende Generationen aufzubauen. 

 

Siehe: Chaim Rockman: None of Them Were Heroes. Letter Between the Lines 1938 –1942, Jerusalem/News York 2003.

 

 

 

PRESENT

 

Synagoge und Begegnungszentrum Leipzig e.V. 

Die Förderung der jüdischen Religionsgemeinde und des in den 1990er Jahren neu erwachten religiösen und kulturellen jüdischen Lebens in Leipzig wurde zur Motivation wie auch Funktion für die Arbeit des gemeinnützigen Vereins, der in diesem Jahr sein 20-jähriges Bestehen begehen kann. Nach der Fertigstellung des Kultur- und Begegnungszentrums Ariowitsch-Haus, für das insbesondere über das damalige Kuratorium wesentliche Sponsorenmittel eingeworben werden konnten, unterstützt der Verein das jüdische, aber auch interreligiöse Leben in Leipzig.

 

Webauftritt

 

Bild: Chaim Rockman: None of Them Were Heroes. Letter Between the Lines 1938 –1942, Jerusalem/News York 2003.
Bild: Chaim Rockman: None of Them Were Heroes. Letter Between the Lines 1938 –1942, Jerusalem/News York 2003.